Die Gunst des Lesers

Vor einigen Tagen habe ich einer Kundin den Text für ihre Website geschickt. Sie sollte überprüfen ob ich inhaltlich ihr Fachgebiet richtig beschrieben habe. Wir vereinbarten, dass sie mich anruft, damit wie den Text besprechen können.

Kurz danach erhielt ich den korrigierten Text von der Kundin und ich war betroffen, wie sie den Text verändert hat. Sie hat den Startseiten-Text so umgeschrieben, dass alle Leistung in einem Satz aufgelistet wurden. Es war eine Aneinander-Reihung von Fachbegriffen, die aus meiner Sicht die Leserin abschrecken, statt sie für das Angebot des Unternehmens  zu interessieren.

Ich habe an diesem Beispiel gelernt, dass ich meinen Kunden noch klarer kommuniziere, dass Sie um die Gunst der Leserin buhlen müssen, statt sie mit Informationen zwangs zu beglücken.

Was will die Leserin?

Stellen Sie sich vor eine fremde Person hält Sie auf der Straße an und bittet Sie um fünf Minuten Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit! Einfach so. Die Person wird Sie verwundert ansehen und fragen: „Warum sollte ich das tun?“ Von unseren Lesern verlangen wir auch einfach so Aufmerksamkeit und Zeit. Darum sollten Sie der Leserin einen Grund geben, warum sie Ihnen ihre Zeit schenken sollte. Denn wenn Sie der Person auf der Strasse nur antworten „Weil ich so gut bin und X,Y und Z kann“ wird Ihnen die Person antworten:“Und was habe ich davon, dass sie so gut sind?“

Genau das tun wir aber meist in unserem Marketingtexten. Wir listen auf was wir alles können – aber nicht was die Leserin davon hat. Die interessiert aber nur der eigene Vorteil. Sie können daher die Gunst der Leserin gewinnen, wenn Sie ihr verraten, was sie davon hat ihren Text zu lesen.

Darum:

  • Holen Sie die Leserin dort ab, wo sie steht. Was ist ihr Problem und welche Lösung haben sie dafür? Diese Lösung ist Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung.
  • Was wird durch Ihr Produkt/ Ihre Dienstleistung für die Leserin leichter/ besser/ schneller/ kostengünstiger? Wenn Sie diese Vorteile der Leserin aufzeigen, wird Sie bereit sein ihre Zeit in das Lesen Ihrer Texte zu investieren.
  • Nützen Sie den „Me-too“ Effekt. Menschen glauben oft mit ihren Problemen alleine zu sein. Zeigen Sie, dass Sie das Problem des Kunden kennen und wie Sie es schon für andere gelöst haben. Seit ich die Kundenstimmen auf meiner Website haben, werde ich immer wieder angerufen mit dem Worten: „Ich habe von der Frau sowieso auf ihrer Website gelesen. Mit geht es genauso wie der Frau. Können Sie mir auch helfen?“ Das ist der Me-too Effekt.

Bevor Sie also das nächste Mal einen Text formulieren, schreiben Sie nicht aus Ihrer Sicht. Überlegen Sie, was die Leserin interessiert! Denn erstaunlicherweise ist das oft ganz etwas anderes, als worüber wir schreiben würden.

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